Kinderkirchenburg

Meininger Tageblatt 15.02. 2016

Für die Schüler der Walldorfer Grundschule ist der Lernort längst nicht mehr nur die Schule. Es sind auch nicht mehr nur Lehrerinnen oder Hortnerinnen, die ihnen etwas beibringen…  

Einen starken Partner hat die Bildungseinrichtung auch mit der evangelischen Kirche des Ortes. Die Kontakte gehen weit über Religionsunterricht und Schülergottesdienst hinaus. Zuletzt hat Pfarrer Heinrich von Berlepsch den Grundschülern die Wiederaufbauarbeiten auf der Kirchenburg vorgestellt und erklärt, wie sie künftig einmal genutzt werden soll. „Wir sind gespannt, was da alles entstehen wird und freuen uns, dass wir die vielfältigen Möglichkeiten künftig nicht nur im Rahmen des Unterrichts, sondern auch in den Ferien nutzen können“, verweist Andres auf eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten. Mit Kletterwand, Zeltlager, Archäologie, Biotopkirche, Backofen nennt die Leiterin all die, die ihre gerade einfallen. „Wenn das alles so wird, wie geplant, dann bereichert das unser Schulleben. Wir können uns vorstellen, die Angebote dauerhaft nutzen und in unsere Aktivitäten mit einzubauen.“

Offene Kirchenburg

Für den Pfarrer und die Kirchgemeinde ist dies eine Offerte, die sie mit der sanierten Kirche nicht nur der Grundschule, sondern den Bürgern des Dorfes und der Gesellschaft machen. Sie wünschen sich eine breite Nutzung der Kirchenburg, die in zwei Jahren wieder komplett zur Verfügung steht. Mit einem sogenannten Gemeindeaufbaukonzept werben sie schon jetzt für ihre Vorhaben. Die Grundschule mit ihren derzeit 259 Schülern, 14 Lehrerinnen und sieben Erzieherinnen wird ein wichtiger Baustein in dem großen Puzzle Kirchenbelebung sein.

Schüler in der Kirchenburg

Bildtext: Walldorfs Pfarrer Heinrich von Berlepsch stellte Schülern der Grundschule bei ihrem letzten Besuch auf der Kirchenburg den Stand der Bauarbeiten vor und verriet ihnen, wie sie selber künftig die sanierte Burganlage nutzen können. (Foto: Red. Oliver Benkert, MT)

Hintergrund: Die Kirchgemeinde wollte von Anfang an mehr als nur die Wiedererrichtung einer ausgebrannten Kirche. Im Gemeindeaufbaukonzept, welches stetig ergänzt und vervollständig wird, spiegelt sich dieses Vorhaben wider. Es stützt sich auf folgende Schwerpunkte: Arbeit mit Kindern und Familien innerhalb der Erlebniskirchenburg. Durch einfache Angebote wie Ausstellungen, historische Gartenanlage, Kletterwand und der Dinge mehr sollen Kirchengrenzen überschreitende Möglichkeiten für Begegnungen geschaffen werden. Denkmal- und Bodendenkmalpflege werden ähnlich gewichtig angelegt und präsentiert wie die musikalische Arbeit innerhalb einer flexiblen Kircheneinrichtung ausgebaut und gepflegt werden soll. Alles zielt auf eine offene Kirchburg ab, in der Andersgläubige und Andersdenkende aller Nationalitäten mit offenen Armen empfangen werden sollen, wie dies zum Beispiel beim jüngsten Tag der offenen Tür schon geschah. 

Redakteur Oliver Benkert (Abdruck mit frdl. Genehmigung vom MT)